Vorwort

Herzlich Willkommen auf meinem Blog zur meiner Transalp 2015.

Für diesen Sommer will ich zusammen mit meinem Sohn meine erste Transalpüberquerung bezwingen. Im Winter hat sich dieser Traum zur Wirklichkeit entwickelt und das eher durch Zufall. Mein Sohn hat von seinem gespartem Taschengeld im Frühjahr sich ein neues MTB Rad gekauft und von daher sollte das neue Rad schon mal die Alpen zu sehen bekommen. Ferien mit dem MTB sollten her, und was gibt es nichts Besseres als eine Transalp zusammmen mit dem Sohn zu meisteren. Also dann wurde ab Frühjahr aktiv mit der Planung begonnen.

Wir inspirierten uns an der Albrecht-Route, aus dem einzigen Grund, daß wir, wenn möglich, sehr wenig Tragepassagen wollten und für eine erste Transalp auf verlässliche Daten zurückgreifen wollten. Jedoch mit der einen oder anderen Variante. So daß wir unbedingt das Val d’Unia einbauen möchten und Start sollte auch nicht Garmisch sondern Mittenwald sein. So wurden aus 7 Tagen schlußendlich 8 mit ca. 500km und ca.15000hm.

Ich möchte auch noch kurz unser 2Mann-Team vorstellen :

Mein Sohn Maurice, fast 17Jahre, U-19 Fahrer mit grossem Anhang zum Cyclocross und MTB.

Ich, Georges, 48 Jahre, eher leidenschaftlicher Rennradfahrer, der leider nur in den Sommerferien mit dem MTB fährt und nur das die letzten Jahre stets im Allgäu.

Dann werden noch meine Frau, Sandra, und meine jüngste Tochter, Sophie, uns mit dem Auto begleiten. Das hat den Vorteil dass Erstens der Rücktransport sehr einfach geregelt ist, und wenn wirklich unmögliches Wetter sein sollte, wir auf das Auto zurückgreifen können. Wir brauchen auch nicht das ganze Gepäck im Rucksack zu tragen, ein Tagesrucksack genügt. Und sollte mein Arthrose Grad 4 geschädigtes Knie mir sehr grosse Probleme bereiten, wäre dann auch einfach an ein Abbruch zu denken … was ich nicht hoffe.

Jetzt sind es nur noch 2 Wochen  ….  hoffentlich gutes Wetter 🙂

Tag 1 – Anreise – 17.08.2015

Abfahrt Zuhause in Luxemburg war um 6h30. Wir kamen ohne Stau voran und sind mit 2 kleinen Pausen endlich in Mittenwald um 14h30 angekommen. Ohne Regen bis nach Kempten, und dann war es vorbei. Es regnete und sollte auch bis in die Nacht anhalten. Aber unser Hotel hatte zur Uberraschung auch ein überdecktes Schwimmbecken und somit war der Mittag für meinem Sohn und Tochter gerettet.

Morgens stark bewölkt
Morgens stark bewölkt
Mittags und Abends trüb und nass

Tag 2 – Etappe 1 – 18.08.2015 Mittenwald-Imst

Etappe 1 : Mittenwald-Imst

Endlich gings los. Start war heute um 8h50, denn das Frühstück wurde erst ab 8Uhr serviert. Was aber heute kein Problem war, denn erstens die Etappe ziemlich leicht und mit ca. 1350hm zeitlich nicht so lang ist. Beim Start hatten wir noch Regen und mußten mit der Regenjacke los, was nie toll ist, denn bei jedem Anstieg war Schwitzen angesagt. Wir kamen jedoch gut voran. 4Kilometer auf der Teerstraße zur Anhöhe ins Leutaschtal waren zu fahren, dann über gute Schotterwege bis nach Waidach und Leutasch. Ab hier ließ der Regen nach und die Sonne blinzelte schon durch die Wolkendecke. Dann ab dem Klamm ging es steiler, bis ins Hochtal und eine letzte Rampe von 300hm waren noch fällig bis wir endlich uns nach Ehrwald stürzten. Komischerweise waren hier mehr Touristen und Wanderer zu sehen als auf den auf der bis jetzt gefahrenen Trasse. Wahrscheinlich sind alle mit der Ehrwalder Almbahn hochgefahren. Nach der rasanten Abfahrt, alles auf Teer, ging es dann über den Panoramaweg vorbei an Biberwier und über den Römerweg zum Fernpass hoch. Dieser Anstieg kostete noch etwas Körner aber der Abstieg, über ein sehr schönen Trail war für heute die Krönung. Durch das Schloss Fernstein Etappe1 - Schloss Fernsteinging es über Nassereith und über einen schönen Schotterradweg bis nach Imst wo unsere heutige Etappe endet. Das Wetter war besser als Anfangs befürchtet. Bis auf die erste Stunde Regen sollte es trocken bleiben mit einigen sonnigen Abschnitten. Leider sind die Aussichten für Morgen schlechter. Abwarten …

Zeit 4h40 – Distanz 70,1km – AVG 15,0km/h – Anstieg 1338hm – Abstieg 1473hm

Morgens trüb und nass
Mittags stark bewölkt
Mittags stark bewölkt

Tag 3 – Etappe 2 – 19.08.2015 Imst-Galtür

Etappe 2 : Imst-Galtür
Etappe 2 : Imst-Galtür

Für heute war schlechtes Wetter angesagt und so sollte es auch um 7Uhr sein als der Wecker klingelte. Dann mussten wir es eben nehmen wie es ist und hofften daß vielleicht die Schauern etwas nachließen. Nach dem Frühstück war unser Start kurz nach 9Uhr, wahrscheinlich etwas zu spät für die lange Etappe. Von daher spurteten wir den Radweg, der immer am Inn entlang ging, im Eiltempo. Wir begegneten hier etliche Langläufer die ihr Training im Sommer auf Skating verlegten. Durch den vielen Dauerregen fuhren wir ohne Halt nach Landeck und dann ab Pians ins Arlbergtal. Da der Albergtunnel durch Arbeiten gesperrt war, war mehr Verkehr als üblig auf der Straße die sich durch die Orte Strengen, Flirsch, Schnann, Steinig, nach St. Jacobs und nach St.Anton zog. Leider mussten wir oft auf der Straße fahren was natürlich kein Vergnügen war. Wir sind trotzdem immer ins jede Dorf abgefahren um so dem Verkehr zu entgehen. Endlich war St.Anton erreicht und ein Latte macchiato sollte uns helfen die letzte Rampe aus St. Anton heraus zu meistern bis wir dann endlich ins schöne Verwalltal angelangten. Endlich keine Auto und nur das Rauschen des Baches. Einige säftige Rampen bis zur KonstanzerhütteEtappe2 - Konstanzerhütte und ab dann ging es nur noch stetig bergauf bis zur Schönverwallhütte. Leider regnete es jetzt schon wieder stärker und wir zogen die Regenjacken wieder an und Schwitzen war wieder angesagt. Dies sollte uns später in der Abfahrt zu Schaffen machen. Ab der Schönverwallhütte fuhren wir noch einige Meter und es wurde immer schwieriger. Ich musste schon früher absteigen und schieben, denn mit dem vielen Regen war der Trail teilweise zu schwer. Etappe2Maurice hat sich jedoch noch bis zur kleinen Holzbrücke durchgeschlagen und ab hier war Tragen und Schieben angesagt. Dafür haben wir gut 40 Minuten gebraucht. Das Tragen war nicht einfach denn mit den nassen Steinen war alles rutschig und aufgeweicht. Als es wirklich lästig wurde waren wir endlich auf dem Plateau und die Heilbronnerhütte wurde im Nebel sichtbar. Auf einen schönen kleinem Singeltrail fuhren wir entlang den Schlegeleisseen bis zum Fuß der Heilbronnerhütte. Etappe2 - HeilbronnerhütteWir fuhren nicht bis zur Hütte hoch, sondern versuchten uns noch umzuziehen und sind dann schnell zur Abfahrt übergegangen. Meine Bremse vorne hatte anfangs keinen Druck von daher ging ich die Abfahrt langsam an, was bei ca 20Meter Sicht auch von Nöten war. Keine Ahnung wo wir waren, alles im Nebel. Wir fingen auch an zu frieren und konzentrieren uns nur noch auf unser GPS um nach der Verbellaalm den Gegenanstieg zum Kopsstaussee nicht zu verpassen. Von Stausee keine Sicht sowie auch den Zeinissee sahen wir nicht, obwohl wir nur 10Meter vorbei fuhren. Alles im Regen und Nebel. Wir flogen dann schnell und unterkühlt nach Galtür hinunter wo wir für heute im Hotel Luggi übernachteten. Wie immer wurden wir herzlich empfangen (Wir haben hier schon über mehrere Jahre unsere Winterferien verbracht). Dieses Hotel ist ein Muss für jeden MountainBike (sowie auch MotoBike-Fan). Hier hat man Alles. Schnell in die Sauna zum Aufwärmen und wir bekamen unsere nasse Kleidung auch noch zusätzlich für den nächsten Tag gewaschen. Und dann noch schnell an den Tresen zum Bier…. Morgen sollte es besser werden was wir beide auch hoffen, denn für Morgen sind noch einige Höhenmeter mehr auf dem Programm. Mit Regen/Nebel wird das kein Zuckerlecken: Morgen gehts über den Fimberpass (2608hm) in die Schweiz…

Zeit 5h56 – Distanz 84,6km – AVG 13,8km/h – Anstieg 1894hm – Abstieg 1141hm

Morgens und Mittags trüb und nass – Petrus hat kein Erbarmen