Heute beim Aufstehen war das Tal mit Wolken behangen aber es regnete (noch) nicht. In der Nacht sind trotzdem einige Schauer abgegangen. Beim Frühstück haben wir noch weitere Transalpfahrer die auch im Hotel schliefen und eine ähnliche Route fuhren, gefragt auf welcher Route sie seien und ob es vernünftig sei den Passo del Alpe (2463hm) zu fahren. Keiner wußte so genau ob man es wagen sollte. Also dann haben Maurice und ich uns entschloßen es trotzdem zu versuchen, was auch die richtige Entscheidung war, jedoch sollte am Ende der Regen nicht ausbleiben. Wie fast jeden Tag sind wir so um 9Uhr gestartet und die Straße genommen und sind die ca. 10km leicht aufwärts über Tiolo, Mondadizza bis nach Le Prese Nuove gefahren. Ab dann war ein Aufstieg von 900hm bis 1500hm über Frontale zu bewältigen. Es waren unzählige Kehren zu nehmen und wir schraubten uns in die Höhe. Ab dann ging die Strasse in einen Weg der mit grossen Steinplatten bebaut war. Diese Platten waren schwierig zu fahren denn, ersten sehr steil und zweitens nicht eben. Ich musste manchmal absteigen und schieben. Laut dem Roadbook von Andreas Albrecht muss spätesten jeder im Valle di Rezzalo schieben. Fast alle müßen früher oder später schieben. Maurice hat bis fast zum Pass durchgehalten. Vielleicht 20 Meter hat er nur sein Rad geschoben. Meisterleistung ! Ueber ein erstes Hochplateau, Baite, sind wir über einen schweren Anstieg mit Steinplatten geplasterte Serpentienen auf ein zweites Plateau gelangt, Saleit und haben uns dann endlich zum Passo del Alpe gequält. Leider waren wir etwas im Nebel oder Wolken und konnten die Aussicht nicht ganz genießen und sind schnell zum Abstieg übergegangen. Der Abstieg sollte nun zur Strasse gehen die zum Passo di Gavia geht. Wir haben dann den Trail der nach dem Passa del Alpe nach rechts geht gewählt. War nicht die perfekte Lösung denn dieser Trail durchquert mehrere Steinfelder und wir mußten oft absteigen und schieben, denn war recht technisch und unmöglich flüssig zu fahren. Wir hätten besser gehabt die links gehende Schotterpiste genommen denn da hätten wir gut 30 Minuten gewonnen, die uns am Ende durch einsetzenden Regen gefehlt hat. Einmal angelangt auf der Gavia Strasse (Ponte del Alpe) mussten wir noch gut 5 Kilometer bis zum Gipfel hochfahren. Eine kleine Halt haben wir uns am Rifugio Berni gegönnt, uns am Ofen gewärmt, eine Cola und ein Panini verhaftet und haben uns schon für den Abstieg des Gaviapasses gekleidet. Wir haben noch gut 2 Kilometer bis zum Pass (2625hm) gebraucht und sind dann nach der obligaten Gipfelphoto zum Abstieg übergangen. Unser Blinker haben wir angemacht, was auch von Nöten war, denn der Südhang war komplett im Nebel oder Wolken. Die Sicht lag nur bei nur 10-20 Meter, Wir waren ständig auf den Bremsen und ein flüssiges Fahren unmöglich. Orientierung war gegen Null. Fast hätten wir sogar den Tunnel übersehen, denn normalerweise umgeht ein Singletrail den Tunnel, wo auch die Gedenktafel von den 18 Alpinisti die mit dem Lastwagen 1956 abgestürzt sind, steht. Dieses Trail ist noch die alte Gaviastraße ehe sie asphaltiert worden ist. Die Abfahrt war durch die Wetterbedingungen katastrophal und sogar die Autos fuhren im Schneckentempo mit Warnblinkanlage. Wir waren froh endlich unten zu sein und etwas sehen zu können. Jedoch sollte es jetzt wie aus Güßen regnen und wir waren trotz Regenschutz sehr schnell nass und auf den letzten Meter unterkühlt. Fast hatten wir sogar die Anweisung vom Garmin der uns nach Prescasaglio zu unserem Etappenstop, dem Albergo Frigidolfo übersehen. Um ca. 16h30 sind wir dann im strömenden Regen angekommen und freuten uns auf die heiße Dusche. Der Tag endete natürlich bei solchen Bedingungen mit dem Trockenen der Kleider und Schuhe, aber auch mit dem einen und anderen Bier. Auch für morgen ist schlechtes Wetter angesagt, so daß wahrscheinlich die Montozzo-Scharte mit dem Val di Sole ausfällt, und anstelle werden wir dann den Passo Tonale fahren. Die Ausichten sind nicht berauschend für unsere letzen beiden Etappen und müssen notgedrungen die Strecke umbauen, denn wir haben heute gesehen daß eine Passüberquerung die bei 2500hm oder mehr liegt, bei schlechtem Wetter nicht zu fahren sei.
Zeit 5h28 – Distanz 52,8km – AVG 10,78km/h – Anstieg 2118hm – Abstieg 1402hm